Willi Studer
Der Pionier der Audiotechnik
Er war Gründer der Unternehmensgruppe Studer-Revox. Die Topmarke am Audiosektor bis Anfang der 2000er. Meilensteine des Willi Studer sind wie folgt:
Studer entwickelt Tonbandgerät Dynavox
Der 37-jährige Studer entwickelte einen Prototyp, der mit dem Soundmirror nichts mehr zu tun hatte. Er konstruierte nicht nur einen neuartigen Band-Schnellantrieb, sondern auch einen neuartigen von 110 auf 220 Volt umschaltbaren Netzanschluss. Zusätzlich entwickelte er einen Tonkopf, mit dem das Gerät statt der damals üblichen Papiertonbänder auch Magnettonbänder abspielen und aufnehmen konnte.
Als Studer seinen Prototyp im Juni 1949 bei Hans Caspar vorstellte, bestellte dieser eine Serie von 500 Exemplaren. Studers Firma stellte sechs neue Mitarbeiter ein, und vor Weihnachten 1949 brachte die Taco & Co. die ersten Studer-Tonbandgeräte unter dem Namen Dynavox auf den Markt. Die Preise für die zwei erhältlichen Ausführungen lagen bei 1275 und 1470 Schweizer Franken.
Revox
Nach der Entwicklung des ersten Dynavox nennt Studer seine Produkte für den Amateurmarkt Revox.
Studer
Für den professionellen Einsatz in Tonstudios und Rundfunkanstalten wurden vor allem Tonbandmaschinen, Mischpulte und Verstärker entwickelt und gefertigt. Diese Produkte trugen den Namen STUDER. Geräte aus dem Amateursektor wurden ebenfalls in Studios verwendet, wobei diese Geräte üblicherweise Spezialversionen der Revoxgeräte darstellten. So gab es z. B. von der A77 eine A77 ORF und A77 PTT, eine speziell für den österreichischen – und Schweizer Rundfunk zugeschnittene A77.
Historie Willi Studer
Er begeisterte sich in seiner Freizeit für Radiogeräte und deren Selbstbau. Seine erste Begegnung mit dem neu aufkommenden Medium Rundfunk hatte Wilhelm Studer 1925 bei der ersten Radioausstellung der Schweiz in der Zürcher Tonhalle, sie wurde von der Radiogenossenschaft Zürich organisiert. Am 4. Juni 1928 begann Studer eine Ausbildung zum Elektrofeinmechaniker in einem Vorort von Bern und verwirklichte damit seinen Berufswunsch.Er begeisterte sich in seiner Freizeit für Radiogeräte und deren Selbstbau. Seine erste Begegnung mit dem neu aufkommenden Medium Rundfunk hatte Wilhelm Studer 1925 bei der ersten Radioausstellung der Schweiz in der Zürcher Tonhalle, sie wurde von der Radiogenossenschaft Zürich organisiert. Am 4. Juni 1928 begann Studer eine Ausbildung zum Elektrofeinmechaniker in einem Vorort von Bern und verwirklichte damit seinen Berufswunsch.
Anfang Juni 1932 gründete Studer in Lotzwil die Einzelfirma Helvetia Radioapparate-Fabrik und baute den Tell-Radioempfänger. Das Startkapital von 3.000 Schweizer Franken gab ihm die Familie von Margrit Beck. Sie war die 25-jährige Tochter des Zürcher Schreinermeisters Hermann Beck, in die sich Studer mit 20 Jahren während seiner Anstellung bei der Firma Bansi-Ansmann AG verliebt hatte. Wegen der zunehmend schlechten wirtschaftlichen Lage als Folge der Weltwirtschaftskrise auch in der Schweiz verkauften sich seine Geräte aber mehr schlecht als recht. Am 14. April 1934 eröffnete deshalb das Konkursamt Aarwangen den Konkurs über seine Firma. Was blieb, waren einige unverkaufte Geräte und ein Konkursbetrag von 680 Franken der von Studers Verlobten, Margrit Beck, übernommen wurde.
1948 gründete Studer in Herisau die Einzelfirma Will Studer, Fabrik für elektronische Apparate. Dort begann er – noch in den Räumen der Metrohm – mit der Auftragsproduktion von 30 Hochspannungs-Oszillographen für die Firma Emil Haefely. Im September 1948 verlegte er seine Firma von Herisau in die Wehntalertrasse in Zürich, wo er mit drei Mitarbeitern die Produktion der Hochspannungs-Oszilloscope fortsetzte.
1950 war mit dem Dynavox das erste Tonbandgerät entwickelt und die Produktion begann mit 15 Mitarbeitern. Das Dynavox hatte ein Einmotorenlaufwerk, wie es später über Jahrzehnte bei nahezu allen Hobbygeräten noch üblich sein sollte. Studer erkannte die Schwächen dieses Systems und entwickelte in den 1950er-Jahren ein Laufwerk mit drei Motoren: je ein Wickelmotor unter den Wickelteller und ein separater Capstan-Motor. Für den Capstan wurde ein polumschaltbarer Wechselstrommotor verwendet, wodurch zwei Bandgeschwindigkeiten ohne jegliche mechanische Umschaltung möglich waren. Dieses Drei-Motoren-Prinzip wurde nie mehr verlassen und war ein Grund für die Robustheit und Präzision der Geräte, die ab 1951 für den Consumermarkt ReVox, eine Wortschöpfung aus Re (Zurückgeben) und Vox (Stimme) und für den Profi- und Studiomarkt Studer hiessen. Während bis 1953 das Dynavox mit insgesamt 2500 Geräten gefertigt wurde, stand 1951 mit der Studer A27 die erste Studiotonbandmaschine bereit. Bei der Internationalen Musikfestwoche in Luzern produzierte das Radiostudio Basel erstmals eine Tonbandaufzeichnung am Aufführungsort. Hochspannungsoszilloscope wurden noch bis 1968 gebaut, waren aber nur noch ein Nischenprodukt in der sich rasch entwickelnden Studer-Revox-Firmengruppe.
1953 wurden die Fabrikationsräume in der Wehrtalstrasse erweitert und das neue Revox A36 dort ab 1954 produziert. Die Jahresproduktion dieser erfolgreichen Serie stieg auf 2500 Stück. Mit der ersten Weiterentwicklung zum B36, erhält das Tonbandgerät bereits separate Aufnahme- und Wiedergabeköpfe sowie getrennte Aufnahme- und Wiedergabeverstärker. Damit war bereits 1954 eine echte Hinterbandkontrolle bei allen Revox-Geräten Standard. 1960 wurde die 36er-Serie mit dem D36 auf Stereo in Viertel- und Halbspurtechnik erweitert. Gleichzeitig wurden erste Tonregiepulte, Mischpulte und vor allem Tonbandmaschinen für den Profi- und Studiomarkt entwickelt und gefertigt.
Im Studiobereich gelangte mit der Studer A62 bereits 1963 eine voll transistorisierte Tonbandmaschine, gefolgt von der 4-Kanal-Studer-J37 auf den Markt erhältlich. Die J37 war noch in Röhrentechnik aufgebaut und war die letzte, aber auch komplexeste in Röhrentechnik gebaute Studiomaschine. Zwei synchron laufende J37 (so bekam man 8 Spuren) standen in der Londoner Abbey Road Studios und wurden von den Beatles für viele ihrer Aufnahmen ab 1967 benutzt. 1967 lief nach über 80.000 gebauten Tonbandgeräten der 36er Serie das letzte G36 in Löffingen vom Band.
Die Firmenphilosophie Studers setzte auf Präzision und Zuverlässigkeit, wurden doch in den Prospekten und Publikationen bei den technischen Daten grundsätzlich immer die Mindestwerte angegeben. Um diesem Anspruch zu genügen, setzte Studer auf eine hohe Eigenproduktion der Komponenten. So wurden alle Tonköpfe, Transformatoren, mechanischen Komponenten und später auch Leiterplatten selbst gefertigt.
Studer setzte weiterhin auf die Analog-Audiotechnik und insbesondere auf das Tonband als Massenspeicher. 1984 erschien mit der A820 noch eine analoge Studiomaschine, die sich aber letztlich gegen die aufkommende Computertechnik in den Tonstudios nicht mehr behaupten konnte. Auch die digitalen Bandmaschinen Studer D820X und die DASH-Mehrkanaltonbandmaschine D820MCH können den Trend weg vom Band nicht mehr umkehren.
Quellen:
https://www.analogfan.de/
https://de.wikipedia.org/wiki/Willi_Studer
https://www.wikiwand.com/de/Willi_Studer