DIE SONGTITEL WERDEN KÜRZER

DIE SONGTITEL WERDEN KÜRZER

MUSIKTITEL werden kürzer

Die Länge eines Songs hing ursprünglich tatsächlich von der Spieldauer einer Schallplatte ab. Jetzt liegt die Spieldauer aber mehr bei perfektem Kalkül oder, maximalen Profit

Bis in die frühen 50er Jahre war die 25cm Schellack-Platte in Gebrauch. Diese löste den Phonographen als Technologie der Wahl für Musikaufnahmen ab. Diese 10-Zoll-„Singles“ speicherten etwas mehr als drei Minuten Musik auf einem Song. Erst bei Einführung der Langspielplatte, die am Anfang auch 25cm Durchmesser hatte wurden längere Spielzeiten möglich. Gleichzeitig mit der LP wurde auch die 18cm Single eingeführt, die bei 45 Umdrehungen ca. 4-5 Minuten Spielzeit hatte.

45er Vinyl Singles gaben den Ton an

Wie viel Musik genau gespeichert werden konnte, hing davon ab, wie eng die Rillen auf der Schallplatte angeordnet waren. Je enger die Rillen angeordnet waren, desto mehr Musik konnte gespeichert werden, aber wenn sie zu dicht beieinander lagen, litt die Tonqualität. Künstler in den 1960er und 70er Jahren wollten natürlich ihre Songs vermarkten und im Radio oder in einer Jukebox gespielt werden. Dafür musste der Song auf einer Single sein. Passte der Song nicht drauf, wurde er einfach nicht gespielt und man verlor als Künstler die Chance, populär zu werden und einen Hit zu landen.

Kürzere Songs bringen mehr Werbung

Damit Radiomoderatoren genug Zeit für Werbung hatten, von der viele sehr abhängig waren, mussten kürzere Songs gespielt werden. Lieder über fünf Minuten wurden ungern gespielt und wenn, dann musste der Interpret sehr populär gewesen sein. So etablierte sich die 3-5-Minuten-Regel. Die Zeiten der Songdauer haben sich geändert, gewaltig. Natürlich hatten die wenigsten Radiosongs vor 30 oder 50 Jahren Längen von fast 10 Minuten. Doch immerhin war es noch möglich, dass eine Komposition wie „November Rain“ ein Hit wird. Heute werden erfolgreiche Songs immer kürzer. In den amerikanischen Billboard Hot 100 war der durchschnittliche Chart-Song 2013 ganze 3:50 Minuten lang. 2018 waren es nur mehr 3:30 Minuten. Spannend ist dabei die Entwicklung. In den 60ern waren die Superhits eher zwei Minuten lang, in den späten 80ern dann fast fünf Minuten.

Streaming verändert Song-Philosophien komplett

Die maßgebliche technologische Entwicklung unserer Zeit ist das Streaming. Ziemlich alles an Musik steht uns jederzeit und überall zur Verfügung. Wer aus diesem Überangebot herausstechen möchte, muss die Aufmerksamkeit des Hörers schnell gewinnen. Kurze Songs sind profitabler. Spotify zahlt Künstlern pro abgespielten Song einen bestimmten Betrag.

Mit einem 90-sekündigen Instrumentalintro à la „November Rain“ funktioniert das nicht. Das bestätigt auch eine Studie von 2015. Hubert Léveillé Gauvin, Musiktheoretiker, Ohio State University: „Wir leben in einer ‚Aufmerksamkeits-Ökonomie‘ und Aufmerksamkeit ist rar und wertvoll.“

Der Betrag ist unabhängig von der Länge des Songs. Mit einem Zwei-Minuten-Song verdient ein Künstler pro Minute viermal so viel, wie mit einem Acht-Minuten-Lied. Klare finanzielle Anreize, die sich offenbar beim Songschreiben etablieren. Dieser Effekt könnte sich umkehren, wenn die Musikplattformen ihr Bezahlmodell umstellen würden. Würde ein Musiker etwa pro abgespielte Sekunde bezahlt, hätte er einen Anreiz, bei potenziellen Hitsingles eine extra Strophe einzubauen. Denn hat man den Hörer einmal bei der Aufmerksamkeit gepackt, lohnt sich jede weitere Sekunde, die er seinen neuen Lieblingssong weiterhört.

Trap Musik macht unendlich viel Profit

Das scheint wünschenswert, wenn man sich extreme Auswüchse der streamingoptimierten Songschreiberei anhört. Der Hit „Gucci Gang“ von SoundCloud-Rapper Lil Pump ist nur 2:10 Minuten lang und wurde auf Youtube mehr als 850.000.000 mal aufgerufen. Die ersten Zeilen des Songs gehen absolut auf Nummer sicher, dass der Hörer weiß, welchen Song er hier hört: „Gucci gang, gucci gang, gucci gang, gucci gang, …“

Quellen:
https://www.welt.de/kmpkt/article187292074/Aufmerksamkeit-Warum-deine-Lieblingssongs-immer-kuerzer-werden.html
https://qz.com/1519823/is-spotify-making-songs-shorter

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